Im letzten Teil hatte ich euch ja bereits gezeigt, wie man eine 30-Sekunden-Langzeitbelichtung vom Sternenhimmel macht, um ein tolles Foto entstehen zu lassen. Diesmal möchte ich mich dem Thema Zeitraffer bei Nacht widmen. Oder: Euch zeigen wie ihr die Sterne und die Milchstraße wandern lassen könnt.
Wo diese Zeitrafferaufnahme des Sternenhimmels entstand
In der letzten Woche verschlug es mich ins Gebirge, um eine paar Folgen für unsere neue Serie zu drehen (diesmal stehe ich nicht hinter, sondern vor der Kamera). Was es damit aber genau auf sich hat, werdet ihr in den nächsten Wochen hoffentlich hier auf meinem Blog erfahren. Zurück zum Thema. Wir befinden uns im Gebirge! Ideale Voraussetzung die Sterne, fernab der Zivilisation und ohne „Lichtverschnutzung“ zu bestaunen und die Abendstunden zu nutzen, um sich der ein oder anderen Zeitraffer zu widmen. Doch wie lasse ich die Sterne am Himmel wandern?
Was man benötigt
Da eine Zeitraffer nichts anderes ist als 25 Einzelbilder pro Sekunde (jedes davon eine Langzeitbelichtung) sind die Grundvoraussetzungen ähnlich wie bei einer reinen Langzeitbelichtung.
- Kamera mit gutem Rauschverhalten
- Längere Belichtungszeit (in diesem Fall im Manuellen Modus mit 15 Sekunden)
- Lichtstarkes Objektiv (in diesem Fall das Canon 16-35mm f2.8)
- Stativ (oder zumindest eine Ablage für die Kamera damit sie nicht wackelt)
- Kabel- / Funkfernauslöser mit Timerfunktion
Und zum Schluss noch ein geeignetes Programm, mit dem man die Einzelbilder bearbeitet und als Sequenz zusammenfügen kann. In meinem Fall habe ich dafür Lightroom benutzt und zum Schluss die Fotos im Schnittprogramm als Sequenz zusammengefügt. Doch hier der ganze Weg:
Kameraeinstellungen und der Weg zum Nachthimmel im Zeitraffer
Man konnte an diesem Tag förmlich in der Luft riechen, dass es eine tolle Aufnahme werden würde. Kennt ihr dieses Gefühl? Wenn man schon bei einem tiefen Atemzug spürt, dass die Nacht sternenklar ist? Dieser Nacht war eine dieser Nächte. Und wir wurden nicht enttäuscht! Die Sterne strahlten direkt über die schneebedeckten Berge und boten uns einen Anblick, der seines gleich sucht! Also schnell die Kamera positioniert, Bildausschnitt gewählt und diese Einstellungen in die Canon 5DMarkIII gehämmert:
- Kameraeinstellungen auf Manuell damit die Belichtung gleich bleibt
- Canon 16-35mm f2.8 auf 35mm
- Blende offen bei f2.8
- ISO 1600
- Belichtungszeit auf 15 Sekunden
- Abstand zwischen den Fotos 20 Sekunden
- 187 Einzelbilder dann mussten wir die Kamera abmontieren
Die Belichtungszeit haben wir auf 15 Sekunden gelegt, da es ansonsten passieren kann, dass die Sterne im Nachthimmel kurze Striche anstatt Punkte werden (man glaubt nicht, wie schnell Sterne wandern). ISO 1600 ist bei den heutigen Kameras auch überhaupt kein Problem und das Rauschen lässt sich im Nachhinein super entfernen. Nur nicht übertreiben und die Sterne „Glattbügeln“
Der Rest ist ein wenig Kontrastanpassung und mit den Gradationskurven rumspielen, bis die Sterne richtig im Nachthimmel strahlen und die Farben schön zur Geltung kommen. Alle Aufnahmen sind in RAW anstatt in JPEG entstanden, da man im Nachhinein einfach viel mehr Möglichkeiten der Bearbeitung hat, ohne das Bild völlig zu zerstören.
Und zum Schluss einfach die Fotos von Eurem wundervollen Sternenhimmel bei Nacht in ein Videoprogramm laden, oder via Stapelverarbeitung als Sequenz mit 25 Bildern pro Sekunde ausgeben. Und siehe da: Schon könnt ihr Sterne und Milchstraße wandern lassen: Der Nachthimmel im Zeitraffer.
Viel Spaß beim Nachmachen!
Euer Tyrosize
[…] hatte das Thema bereits dezent in einem anderen Beitrag […]