Wie die meisten von euch mitbekommen haben sollten, hat sich bei mir beruflich ein bisschen was geändert. Während ich bis vor ein paar Monaten noch selbst vor der Kamera stand, studiere ich jetzt „Digital Film Production“ in Leipzig. Ich bleibe meiner Leidenschaft also treu, auch wenn sich das Tätigkeitsfeld ein bisschen verschiebt.
Da ich nie wirklich etwas im Medienbereich gelernt habe, bin ich wohl ein klassischer „Hobby zum Beruf“ Typ. Aber das ist auch gut so. Immerhin kann man sich viele Handgriffe selbst beibringen. Allerdings ist ein solches Studium auch nicht ganz zu verachten. Schließlich hat man die Möglichkeit, viele verschiedene Projekte umzusetzen und sich ein kleines Portfolio anzulegen. So kam es, wie es kommen musste: Wir durften unseren ersten eigenen Kurzfilm drehen.
Im Laufe des Studiums durchlaufen wir nun seit einem halben Jahr verschiedenen Schritte. Während am Anfang die ganzen Grundkenntnisse vermittelt werden, geht es nach dem ersten Semester bereits ans Eingemachte. Jeder Student musste sich eine Geschichte ausdenken und sein eigenes Drehbuch schreiben. Spieldauer maximal sechs Minuten, zwei bis drei Drehorte und wenige Schauspieler. Aber immerhin die erste richtige Herausforderung.
Allerdings sollten wir direkt an den späteren Markt gewöhnt werden. Wir mussten zwar ein Drehbuch schreiben, durften es allerdings nicht selbst verfilmen. Und ja, es ist ein komisches Gefühl, dass eigene „Baby“ aus der Hand zu geben und einem Kommilitonen anzuvertrauen. So kam ich zu „Unser Kind“ einer Geschichte von meinem Buddy Franz Ferdinand Marx.
Bei unserem ersten Kurzfilm sollten wir uns, neben der Regie, um den kompletten Ablauf kümmern. So mussten wir Shotlisten mit Kameraeinstellungen, Floorpläne für den Ablauf und ein Moodboard für die Stimmung erstellen. Ziemlich viel Arbeit, wenn man bedenkt, dass wir auch die Schauspieler casten, uns um Locations, Requisiten und Storyboard kümmern mussten. Alles in allem eine ziemliche Herausforderung. Besonders wenn man noch andere Baustellen abzuarbeiten hat. Ich will hier aber nicht meckern, sondern euch meinen ersten Kurzfilm präsentieren.
Dank tollen Theater-Schauspielern aus Leipzig, hilfsbereiten Freunden und einer genialen Crew, haben wir „Unser Kind“ nach zwei Produktionstagen fertig abgedreht. Leider stand uns nicht mehr Zeit zur Verfügung und eigentlich kann man wohl nie genug davon haben. Dennoch freue ich mich, euch die ersten Gehversuche präsentieren zu können. Und ohne zu viele Worte zur Story zu verlieren, würde ich sagen: Film ab!
Ich hoffe, der erste Versuch hat euch gefallen. Natürlich gibt es noch viele Dinge, die man besser machen kann. Es ist auch nicht so einfach, wie ich es mir anfangs vorgestellt hatte. Aber man lernt ja nie so wirklich aus. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung, neben Reisevideos und Fotos, ein solches Projekt zu verwirklichen. Und ja, ich würde mich sehr über Feedback von euch freuen.
Hier noch ein paar technische Details:
Gedreht haben wir mit einer Red Scarlet-X und diversen Walimex Objektiven. Für das Licht kamen zwei Arri Arrilite 750 Plus und ein Paar LED-Panes zum Einsatz.
Zum Schluss noch eine kleine Liste der Crew, ohne die dieses Projekt wohl nie umsetzbar gewesen wäre:
Schauspieler:
Anna: Isa-Maria Hupe
Lena: Theresa Neumann
Tom: André Ryll
Crew:
Drehbuch: Franz Ferdinand Marx
Kamera: Robert Wandelt
Ton: Ilia Karpov
Assistent: Richard Bößert
Nebendarsteller:
Rico Molaro
Tabea Kühn
Regie / Schnitt / Color:
Tyrosize aka Oliver Bender