Kuba in zehn Tagen: Ein Reisebericht in Bildern 1/2

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55 Jahre Wirtschaftsembargo, Sozialismus und karibischer Traum. Derzeit erlebt Kuba eine Art „Last Minute Tourismus“, was unterm Strich bedeutet: Jeder möchte das Land sehen, bevor die Amis erneut ihre Wurstfinger danach ausstrecken.
Sollte man noch jetzt eine Reise in das „ursprüngliche“ Kuba wagen, ehe die großen Konzerne kommen und Fast-Food das Land die nächsten zwei Gürtellöcher kostet? Ich konnte mir zehn Tage lang einen kleinen Einblick im Land der begrenzenden Möglichkeiten verschaffen. Allerdings nicht aus dem oben genannten Grund, sondern weil der Flug besonders günstig war und wir dem kalten Wetter in Deutschland entfliehen wollten. Völlig ohne weitreichende Vorahnung zu Kuba versteht sich.

Also auf nach Varadero – Kuba

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Kuba ist den meisten als Eiland für Pauschaltouristen bekannt. Eine Insel, auf der es sich das ganze Jahr hindurch, dank des netten Klimas, für ein paar Wochen aushalten lässt. Und die Hochburg des Massentourismus ist – Varadero.

Da ich mich nicht sonderlich für betonierte Hotelkomplexe mit All-Inclusive Leistungen interessiere, war Varadero nur ein Mittel zum Zweck. Direktflug von Köln nach Varadero für schlanke 450 Taler, sind in den Wintermonaten ein schlagendes Argument einen Abstecher nach Kuba zu wagen. Also die Koffer gepackt, im Flugzeug ein paar Gin&Tonic verhaftet und nach neun Stunden in Varadero die karibische Insel betreten.

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Zu unserem Glück hatte ich die erste Nacht via AirBnB (bereits in Deutschland) bei einer Familie in Flughafennähe gebucht. Denn eines mussten wir bereits während der ersten Taxifahrt feststellen. Wer günstige Preise wie in Asien erwartet, erlebt auf Kuba sein blaues Wunder. Dank Doppelwährung und Preisabsprachen, ist ein verhandelnd bei Taxifahrten und ähnlichen Dienstleistungen nur schwer möglich. Von den Hotelpreisen mal ganz zu schweigen. Eine Aufschlüsslung der Kosten findet ihr weiter unten.

Unterkunft und Essen auf Kuba

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Wer auf Kuba eine günstige Unterkunft sucht, kommt um die sogenannten „Casa Particular“, welche sich am besten als „Kubanische Ferienwohnungen“ beschreiben lassen, nicht herum. Hier ist es den Kubanern erlaubt, bis zu zwei Zimmer in einem Haus, an Touristen zu vermieten. Die Preise liegen, je nach Ausstattung, zwischen 15 und 25 CUC (Peso Convertible, welcher an den Umrechnungskurs des US-Dollar gekoppelt ist) pro Nacht.

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Spätestens wenn es um die erste Mahlzeit, den nächsten Supermarkt oder andere alltägliche Güter geht, kommt der sozialistische Dampfhammer gnadenlos um die Ecke. Hier kann man erahnen, wie es unseren Eltern und Großeltern wohl in der DDR ergangen sein musste.

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Auf Kuba gibt es kulinarisch nicht viel Extravagantes. Wilde Gewürze sucht man vergebens, die Runde im „Supermarkt“ ist in einer Minute erledigt und die Preise liegen bei Hauptgängen zwischen  6 – 12 CUC.
In vielen Restaurants hört man erschwerend dazu: „Oh, das haben wir im Moment leider nicht. Mh… das aber auch nicht!“ Etwas besser sieht es in den Paladares (private Restaurants, welche in einem Wohnhaus entstehen müssen) aus. Die Gastwirte kaufen frische Zutaten auf den Märkten und zaubern auf Wunsch wunderbare kubanische Gerichte. Allerdings ist der Preis auch hier nicht viel besser, da die Gastwirte für das Recht der Beköstigung hohe Steuern an den Staat bezahlen.

Auf nach Havanna der Hauptstadt Kubas

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Wie oben bereits geschrieben, reisten wir schon am nächsten Morgen mit dem Taxi von Varadero nach Havanna (ca 70 CUC für 130 Kilometer). Um eine Unterkunft mussten wir uns keine Sorgen machen. Zwar hatte ich nicht weiter vorbestellt, aber die Casa Particulars sind untereinander wunderbar vernetzt. In feinster Vetternwirtschaft wird hier, vermutlich mit Provision, die nächste Unterkunft schon im Vorfeld organisiert. Also machten wir uns im Oldtimer-Taxi auf die holprige Reise

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Angekommen in Havanna mussten wir leider feststellen, dass die zweite Unterkunft bei Weitem nicht dem Standard der ersten Casa Particular entsprach. Es stank nach Benzin und ein Fenster mit Tageslicht suchte man vergebens. Dafür verrichtete eine Dame ihr großes Geschäft direkt vor unserer Haustür. Ihr habt schon richtig gelesen. Einen kleinen Willkommensgruß aus dem Darm – direkt für uns vor dem Eingang platziert. #Läuft! Willkommen in Havanna

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Ansonsten hat man in der Hauptstadt Kubas das Gefühl, als wäre die Zeit seit 1930 stehen geblieben. Zwar nagt an jeder Ecke der Zahn der Zeit an den alten Gebäuden und imposanten Oldtimern, dennoch schafft es eine einmalige Atmosphäre. Wäre da nicht der fahle Beigeschmack der Schlepper, Prostituierten und Drogendealer, welche einem an jeder Ecke begegnen.

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Der nette Typ von nebenan, welchen man nach einer Empfehlung für eine Bar fragt, man direkt freundlich an die Hand genommen wird, der einem ein paar Tipps für die Stadt gibt und einem von diesem grandiosen Festival erzählt. Der dir ein paar Drinks bestellt und am Ende mit einer saftigen Rechnung um die Ecke kommt und trotzdem ein geschmeidiges „High Five“ Richtung deiner Hände fliegen lässt. Auch diese Typen gibt es und einer hat uns um 60 CUC erleichtert. Aber was soll´s. Wieder etwas gelernt.

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Unterm Strich sind die Kubaner aber ein sehr freundliches Volk. An vielen Ecken wird einem geholfen und man kümmert sich um den anderen. So fanden wir in der ersten Nacht eine wundervolle und preislich faire Bar, ein gutes Restaurant und am Folgetag eine bessere Unterkunft und konnten uns dem üblichen Touristenprogramm widmen. Busfahrt durch die komplette Stadt, kilometerlange Entdeckungstouren zu Fuß und ein paar zeitgeschichtliche Abholpunkte. Zwei volle Tage sollten uns dabei aber reichen. Zumal die Oldtimer, trotz all ihrem Charme, ein riesiges Problem haben. Sie stinken wie die Hölle. Also sattelten wir den Reisebus (22 CUC für 315 km) und machten uns auf den Weg von Havanna nach Trinidad.

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Hier findet ihr ein paar weitere Bilder von unserem Trip durch Kuba. Für ein besseres Leseerlebnis habe ich mich allerdings dafür entschieden, den Beitrag in zwei Teile zu packen. Falls es dich also interessiert, was wir auf unserer Reise durch Kuba noch so erlebt haben – Hier geht es zum zweiten Abschnitt unserer Reise. Viel Spaß mit der Auswahl von Bildern.

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