Bullshit des Tages: Die Bundeswehr übt mit 3500 Soldaten „Niederschlagung eines Volksaufstandes“

Da hat die AfD, speziell der Kreisverband Mettmann, ja den Vogel abgeschossen. Aus dem Horst der unsäglichen Trauermärchen, hat sich folgendes Bild auf den Weg in die Timelines der selbst ernannten Fachleute geschummelt und wird fleißig geteilt:

14333187_1163101467079620_1798739278600439136_nWenn wir von der falschen Uniform, der befremdlich wirkenden Ausrüstung und dem erstklassig, mit MS Paint designten, Hoheitsabzeichen einmal absehen, so kommt mir beim weiteren Text die Wurst quer und geflochten:

„Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit trainiert die Bundeswehr in Munster mit 3.500 Soldaten (überwiegend Feldjäger) und 700 Fahrzeugen die „Niederschlagung eines Volksaufstandes“. Es handelt sich um eine sogenannte CRC-Übung. Die nächste findet Anfang Oktober statt und dauert mehrere Wochen.
Die Ausrüstung der Feldjäger ist deutlich robuster als die der Polizei.

Offiziell begründet wird dies mit Volksaufständen gegen die Bundeswehr bei Auslandseinsätzen. Wir wussten allerdings noch nicht, dass wir mehrere tausend Feldjäger in Afghanistan stationiert haben.

Da gleichzeitig Merkel & Co lautstark über den Einsatz der Bundeswehr im Inland debattieren und vor einigen Tagen die Bevölkerung aufgerufen haben, Lebensmittelvorräte zu horten, braucht man nicht viel Phantasie um 1 und 1 zusammenzuzählen.

Die Frage ist nur … welcher Volksaufstand ist genau gemeint? Möchte Merkel ein zweites 1989 verhindern?“

Das Foto müsste eher so aussehen:

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Dabei beruft man sich für die völlig zusammenhangslose Behauptung auf folgenden Artikel, in dem man weder etwas über 3500 Soldaten ließt, die eine „Niederschlagung eines Volksaufstandes“ trainieren, noch über 700 Fahrzeuge, welche dazu zur Verfügung stehen.

Vielmehr macht es den Anschein, als wäre die jährliche Informationslehrübung (ILÜ) in Munster gemeint, welche aber einen völlig anderen Hintergrund hat. Hier ein Auszug über die ILÜ 2015:

„3.000 Soldaten, 700 Gefechtsfahrzeuge, 4.000 Zuschauer – die Informationslehrübung (ILÜ) ist ein Beispiel für die gelungene Zusammenarbeit von Heer, Streitkräftebasis, Zentralem Sanitätsdienst und Luftwaffe. Wochenlang bereiten Soldaten aus unterschiedlichen Einheiten die Großübung in der Lüneburger Heide vor. Gemeinsames Ziel: Führungskräften und Nachwuchs einen Einblick in die Fähigkeiten der Streitkräfte vermitteln.“

Und genau das ist es auch. Nicht mehr, und nicht weniger.

bundeswehrDanke für den Kommentar, wenigstens ein kleiner Schmunzler.

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